„Hand in Hand“ für einen stabilen Wald der Zukunft

04.02.2020

Im Rahmen zweier "Wald-Aktionstage" pflanzten die Bürger der Ortgemeinde Altstrimmig im vergangenen Monat, zusammen mit Förstern der Firma Schmitz-Waldwirtschaft, mehr als 1500 junge Bäume. Denn auch vor Altstrimmig machten die Kalamitäten der vergangenen Jahre keinen Halt: mehrere Hektar Waldfläche fielen der andauernden Trockenheit und Borkenkäfern zum Opfer.

Vor zwei Jahren verpachtete Altstrimmig seinen Gemeindewald an das in der Eifel ansässige Forstunternehmen Schmitz-Waldwirtschaft, welches nun die Beförsterung und Pflege dieses insgesamt rund 480 ha großen Gemeindewaldes vollumfänglich übernommen hat.
Diese Entscheidung der Gemeinde war fast etwas „revolutionär“, obliegt die Waldpflege doch grundeigentlich den Landesforsten und ihrer Bediensteten und sorgte in der Vergangenheit durchaus für kontroverse Meinungen.

Doch dieses Konzept trägt durchaus Früchte: Die Gemeinde beschloss nun in Kooperation und unter der professionellen Anleitung der Förster des Unternehmens, erheblich betroffene Kalamitätsflächen wieder zu bewalden und dort einen stabilen, nachhaltigen Mischbestand zu begründen. Hierzu wurden zunächst fachgerecht junge Weißtannen, Bergahorne und Douglasien aus dem Gemeindewald als Wildlinge entnommen und nach ausführlicher Einweisung von den freiwilligen Helfern der Gemeinde an anderer Stelle wiedereingesetzt.

"Der Vorteil dieser Vorgehensweise liegt zum einen darin, dass keine gezüchteten Bäumchen von anderen Orten hierher verbracht werden müssen. Die hier eingesetzten "Wildlinge“ sind aus dem Saatgut benachbarter und gut etablierter Bäume hervorgegangen und unter sehr ähnlichen Bedingungen aufgewachsen, die sie nun an ihrem neuen Standort vorfinden. „Wir versprechen uns so deutlich weniger Ausfall der jungen Bäumchen“, so Simon Becker, Förster bei Schmitz-Waldwirtschaft. „Bei Aufforstungen mit Jungbäumen aus der Baumzucht kann die Ausfallquote leider extrem hoch liegen. Die von uns umgesetzten Pflanzen haben bereits den widrigen Bedingungen erfolgreich getrotzt und die besten Chancen gut anzuwachsen.“

Ortsbürgermeister Hans-Werner Peifer freute sich über die spontane Hilfe der Bürger-u. Bürgerinnen, besonders über die Jugend, die sich stark eingebracht hat,  aus der Gemeinde bei dieser Pflanzaktion, und sieht darin auch eine Bestätigung der Waldverpachtung an ein privates Unternehmen.

Zum Abschluss der Pflanztage gab es eine warme Gulaschsuppe für die tatkräftigen Gemeindemitglieder und noch zahlreiche angeregte Gespräche über den Wald.

Das seit vier Generationen bestehende Unternehmen Schmitz-Waldwirtschaft hat bereits sehr gute Erfahrungen mit einer ökologischen Waldbewirtschaftung gemacht und vertraut auf die Regenerationskraft der Wälder, auch wenn die derzeitige und andauernde Situation in den Wäldern auch die Forstleute nicht kalt lässt. „Wir erkennen tagtäglich die ungeheure Kraft, die unseren Wäldern innewohnt, und wir nutzen all unsere Erfahrungen, um den Wald besser für die Klimaveränderung aufzustellen,“ so Förster Simon Becker.

Gemeindeverwaltung
Altstrimmig
OBM Hans-Werner Peifer

Quelle: Rhein-Zeitung