Strimmiger Berg hat den Layensteig erneut verbessert

15.11.2020

Von unserem Redakteur David Ditzer, Donnerstag, 12. November 2020, Rhein-Zeitung Kreis Cochem-Zell, Seite 16
Das Deutsche Wanderinstitut hat den „Layensteig Strimmiger Berg“ kürzlich nicht nur erneut mit dem Deutschen Wandersiegel für Premiumwanderwege ausgezeichnet. Prüfer Randolf Manderbach vergab für die 14 Kilometer lange Traumschleife des Saar-Hunsrück-Steiges auch drei Erlebnispunkte mehr als bei der vorangegangenen Prüfung. Insgesamt bringt es der Layensteig nun auf 90 Erlebnispunkte. „Die Aufwertung resultiert aus Verbesserungen der Erlebnisqualität durch Routenänderungen und Ausbau der Infrastruktur (Bänke, Hinweisschilder, Karten)“, heißt es im Bericht zu der Nachzertifizierung. Die RZ hat die Ortsbürgermeister der drei am Weg beteiligten Gemeinden – Altstrimmig, Mittelstrimmig und Liesenich – getroffen und mit ihnen unter anderem über die Verbesserungen gesprochen.
Unter anderem drei neue Panoramatafeln bereichern den „Layensteig Strimmiger Berg“, eine davon befindet sich an der Schockkapelle, nahe dem Mittelstrimmiger Einstiegsportal. An diesem Aussichtspunkt reichen die Blicke der Wanderer bei guter Sicht bis weit in die Eifel hinein. Lothar Jakobs, Ortsbürgermeister von Mittelstrimmig, erläutert: „Die Panoramatafel zeigt zum Beispiel an, wo Cochem liegt, oder die Lage größerer Hauptorte.“ Selbstverständlich ist die Kreisstadt auch bei bestem Wetter von hier aus nicht zu sehen, dafür liegt sie zu tief unten im Moseltal. Es geht nur um eine grobe Orientierung für die Nutzer der Traumschleife.
Hans-Werner Peifer, Bürgermeister von Altstrimmig, unterstreicht: „Der Weg ist sehr stark besucht.“ Vor allem jetzt, in der Corona-Zeit, wo viele Menschen Zeit haben und ein Ausflug in die freie Natur eine attraktive Möglichkeit bietet, die Ansteckungsgefahr erheblich zu reduzieren.
Die drei neuen Panoramatafeln auf dem Steig ersetzen „zwei alte Schiefertafeln, die mit der Zeit unleserlich geworden sind“, erzählt Jakobs. Weitere Wegweiser, Kilometrierungsschilder oder Markierungen für Rettungspunkte verbessern den Wanderkomfort. Um Pflege und Erhalt des Steigs kümmern sich die Heimat- und Verkehrsvereine von Altstrimmig, Mittelstrimmig und Liesenich, die Ortsgemeinden tragen die Kosten zu gleichen Teilen – wie prinzipiell schon bei der Anlage des im Jahr 2011 eröffneten Rundkurses (siehe Zusatztext). Wobei im Falle beispielsweise der Panoramatafeln „die Gestelle teurer waren als die Tafeln selbst“, führt Lothar Jakobs aus. Die haltbaren Leichtmetallkonstruktionen verschlangen einige Hundert Euro.
Alle drei Jahre zertifizieren Experten des Deutschen Wanderinstituts den Layensteig. In seinem aktuellen Bericht konstatiert Prüfer Manderbach: „Gegenüber der letzten Aufnahme gab es Routenänderungen, unter anderem ein längerer Abschnitt vor der Höhlenschlucht (,Klettersteig'), bei der der Weg nun auf schmalen Pfaden im Hangwald geführt wird. Der Weg gewinnt durch die Routenänderungen an Erlebnisqualität.“ Auch „die Ausweisung von Alternativrouten“ für all jene Wandersleute, die sich die Kletterpassagen nicht zutrauen, stuft Fachmann Manderbach als „vorbildlich“ ein, lobt die zuständigen Wegbetreuer.
Am Rande des Streckenabschnitts, der hinauf zur Schockkapelle führt, gibt ein Baumlehrpfad viel Wissenswertes preis. Diesem Beispiel folgend, sind in Absprache mit heimischen Landwirt auch an anderen Stellen ein paar Informationstafeln installiert worden, die Bildungswilligen die Natur und die Kulturlandschaft näherbringen. Derlei bewirke „ebenfalls eine Aufwertung des Weges“, hält Prüfer Manderbach fest.
Zu gut drei Vierteln führt die Strecke des Rundwanderwegs über natürlichen Untergrund, fein geschotterte Abschnitte machen dem Prüfbericht zufolge 22,4 Prozent aus, Asphalt oder Betonflächen sind die Ausnahme. Das Höchstmaß an landschaftlicher Abwechslung und den Erlebnisreichtum goutieren offenkundig nicht nur einheimische Natur- und Wanderfreunde. „Das Einzugsgebiet ist relativ groß“, sagt Christian Fischer, Ortsbürgermeister von Liesenich. Unter anderem bis in den Raum Mainz-Bingen reiche es. Für das perfekte Wandererglück wäre allerdings – da sind sich Fischer, Jakobs und Pfeifer einig – noch etwas wünschenswert, auf das sie keinen direkten Einfluss haben: ein besseres gastronomisches Angebot direkt am Weg.
Die Ortsbürgermeister (linkes Bild, von links) Christian Fischer (Liesenich), Lothar Jakobs (Mittelstrimmig) und Hans-Werner Peifer (Altstrimmig) freuen sich riesig darüber, dass der „Layensteig Strimmiger Berg“ erneut als Premiumwanderweg zertifiziert wurde – und zwar mit einer noch höheren Erlebnispunktzahl als bei der vorangegangenen Prüfung. Fotos: Ditzer/Tourist-Info Zeller Land (2)
Stattliche Investitionen ins Wandervergnügen
Nach Auskunft der Verbandsgemeinde (VG) Zell ist der Klettersteig auf der Traumschleife „Layensteig Strimmiger Berg“ nach der Ersteinrichtung noch einmal (im Jahr 2013) erweitert worden. Insgesamt sind nach den Förderunterlagen der VG Bruttokosten von rund 84 000 Euro für die Einrichtung der Traumschleife angefallen. „Davon entfallen allerdings rund 6000 Euro auf ehrenamtliche Eigenleistungen (Arbeitsstunden).“ Diese seien von dem Gesamtbetrag abzuziehen. Finanziert wurde die Maßnahme nach VG-Angaben über Spenden (circa 4300 Euro) und Fördermittel (circa 20 000 €). Von den Gemeinden Altstrimmig, Mittelstrimmig und Liesenich waren danach letztlich circa 53 700 Euro selbst zu finanzieren. dad
„Bemängelte Abschnitte aus dem letzten Bericht wurden sorgfältig behoben. Ein Lob an die zuständigen Wegbetreuer.“
Wanderfachmann Randolf Manderbach in seinem Prüfrapport über die Traumschleife „Layensteig Strimmiger Berg“

Fotos David Ditzer und Hans-Werner Peifer.